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Vom Metall zum Motiv
Foto: André Chrost

Vom Metall zum Motiv

Lesedauer: ca. 1 Min. | Text: Michael Polubinski

Er war mit Leib und Seele Schlosser. Heute setzt Markus Mucha Menschen in Szene – als Bild- und Videoredakteur von VEST ERLEBEN.

„Über welche Fähigkeiten verfügen Sie denn noch“, fragte die Arbeitsberaterin. Markus Mucha: „Ich kann nur schlossern und schweißen.“ Plötzlich besinnt sich der Handwerker im Gespräch auf sein Hobby: Fotografie. Dieser Blitz-Gedanke sollte später noch sein Leben entscheidend ändern. Rückblende: Mitte Juli 2015 streckt ihn ein Bandscheiben-Leiden nieder. Zwei Operationen, eine davon missglückt. Schmerztherapien schließen sich an: „Ich war zeitweise zugedröhnt wie ein Drogenabhängiger.“ Unzuständigkeits-Wirrwarr zwischen Arbeitsamt und Rententräger. Er besorgt sich schließlich eine Maßnahme bei der Arbeitsförderungs-Initiative RE/init e.V.. Nächster Schritt: Der Hertener kümmert sich beim RDN Verlag um einen Praktikumsplatz. Seine Gesprächspartnerin dort fragt am Telefon ungläubig nach: „Du bist 45 und willst ein Praktikum?“ Ja, genau das will er. Statt üblicher Bewerbung schickte er eine Power Point-Präsentation mit seinen Fotos. Zwölf Minuten später der Anruf: „Komm vorbei, wir wollen Dich kennenlernen.“ Fünf Monate Praktikum. Inzwischen ist der einstige Schweißer erfolgreich ausgebildet. Als Bild- und Video-Redakteur. Welchen Tipp hat er für Leidens-genossen? „Du musst Dich bewegen. Musst dich selbst kümmern. Und hoffentlich einen Chef haben, der bei einem gesundheitlichen Rückschlag zu dir steht.“ Er hält es mit dem Sänger Rainer August Koslowski. Im „Rockpalast“ hatte der gesagt, dass er vom grenzen­losen Optimismus lebe. Der Hit seiner Band „Herne 3“: „Immer wieder aufstehn!“

Foto: André Chrost

 

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